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Grippeimpfung: Der kleine Piks für größeren Schutz

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Husten, Schnupfen, hohes Fieber: (Fast) alle Jahre wieder werden wir im Winter von einer Grippewelle überrollt. Wer sich jetzt impfen lässt, hat aber gute Chancen, von der nächsten verschont zu bleiben.

Um einen grippalen Infekt (im Volksmund: Erkältung) kommt im Winter kaum einer herum. Um eine echte Grippe schon eher. Denn sie ist eine Infektion mit dem Influenza-Virus, und gegen Viren kann man sich bis zu einem gewissen Grad durch eine Impfung schützen.

Das Thema Impfen ist allerdings nicht nur in Deutschland stark umstritten. Nicht einmal 30 Prozent der Erwachsenen lassen sich hierzulande gegen Grippe impfen. Viele sind sich nicht sicher: Bringt eine Grippeimpfung tatsächlich etwas? Kann man durch Nebenwirkungen Probleme bekommen oder durch die Immunisierung vielleicht sogar erst krank werden? Und was kostet mich das? Wir geben Ihnen Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Grippeimpfung – ja oder nein?

Gegen Grippe impfen lassen – ja oder nein? Jeder kann das selbst für sich entscheiden. Eine Garantie, dass man nach einer Impfung nicht an Influenza erkrankt, gibt es nicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät aber aufgrund der weltweit hohen Zahl von Grippetoten dringend zur Impfung. Die Zusammensetzung des Impfstoffes wird jedes Jahr neu entwickelt und angepasst, je nach der Art der Viren, die aktuell gefunden werden.

Der Impfstoff besteht in der Regel aus Bestandteilen toter Viren, die verschiedenen Virus-Subtypen zugeordnet werden. Nur für Kinder verwendet man häufig abgeschwächte lebende Viren, da das den Schutz erhöht. 2015 lag die WHO bei der Zusammensetzung des Impfstoffes stark daneben, weil sich ein Virenstamm ausbreitete, den man nicht vorhergesehen hatte. Der Schutz durch die Impfung betrug im letzten Winter daher nur 20 Prozent. Für die Grippesaison 2016/17 sind die Prognosen besser. Das heißt: Sicher ist nichts, aber selbst ein 20-prozentiger Schutz ist besser als gar keiner.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Wer täglich mit vielen Menschen in Berührung kommt, ist besonders gefährdet, sich mit dem Grippe-Virus anzustecken. Ganz oben auf der Liste stehen Mitarbeiter im medizinischen Bereich, aber auch Bewohner von Altenheimen oder Menschen, die in Schulen oder Kindergärten arbeiten. Doch nicht nur sie sollten sich gegen Grippe impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts rät auch folgenden Gruppen dazu, da bei ihnen das Risiko besteht, im Falle einer Infizierung mit dem Virus besonders schwer an Grippe zu erkranken:

  • Menschen über 60: Sie sind besonders gefährdet, da das Immunsystem im Alter an Kraft verliert. Aus diesem Grund entfaltet sich allerdings auch die Wirkung der Impfung bei älteren Personen in der Regel nicht so stark ist wie bei jüngeren. Dennoch sollten sie sich impfen lassen, denn der Impfstoff kann die Grippesymptome zumindest abschwächen.
  • Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes, Asthma, Multiple Sklerose und Herz-Kreislauf-Problemen. Das betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder, die sonst nicht dringend gegen Grippe geimpft werden müssten.
  • Schwangere ab dem vierten Monat. Liegen Grunderkrankungen vor, dann bereits im ersten Trimester.
  • Menschen, die mit oben genannten „Risikopersonen“ zusammenleben. Wer sich also nicht für sich selbst impfen lässt, sollte daran denken, dass er andere Menschen schützt, wenn er selbst geimpft ist.

Wer sollte sich nicht gegen Grippe impfen lassen?

Die meisten Menschen vertragen die Grippeimpfung gut. Sie sollten sich allerdings nicht impfen lassen,

  • wenn Sie eine akute Infektion haben.
  • wenn Sie Fieber haben.
  • wenn Sie eine Allergie gegen Hühnereiweiß oder andere Bestandteile des Impfstoffes haben. Ein großer Teil der Impfstoffe wird nämlich in Hühnereiern angezüchtet. Allergiker können auf einen Ersatzimpfstoff ausweichen.

Wann und wie oft sollte man sich gegen Grippe impfen lassen?

Die meisten Grippewellen treten im Winter und Frühjahr auf. Der Höhepunkt wird in der Regel Ende Januar erreicht. Deshalb wird empfohlen, sich im Oktober oder November impfen zu lassen. Sinnvoll ist die Immunisierung aber zu jedem Zeitpunkt. Es dauert etwa zwei bis drei Wochen, bis sich der Schutzschirm des Immunsystems voll entfaltet. Dann hält die Wirkung bei Erwachsenen und Jugendlichen aber eine Grippesaison lang an.

Anders als zum Beispiel bei der Impfung gegen Pneumokokken (Lungenentzündung), müssen wir uns gegen Grippe jedes Jahr aufs Neue impfen lassen. Der Grund wurde bereits genannt: Da das Grippevirus sich von Jahr zu Jahr verändert, wird auch der Impfstoff immer wieder neu zusammengesetzt.

Hat die Grippeimpfung Nebenwirkungen?

Bei Kleinkindern wird der Impfstoff mit einem Nasenspray verabreicht, bei Jugendlichen und Erwachsenen wird er in den Oberarm injiziert. In der Regel hat die Impfung nur geringe bis gar keine Nebenwirkungen. In einzelnen Fällen können die Einstichstellen in den folgenden Tagen leicht schmerzen, vergleichbar etwa mit einem Muskelkater. Manche Geimpfte berichten auch von typischen Erkältungssymptomen wie Müdigkeit, Frösteln, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Auch sie sind in der Regel harmlos und verschwinden innerhalb weniger Tage.

Wer zahlt die Grippeimpfung?

Menschen aus oben genannten Risikogruppen zahlen nichts für die Grippeimpfung, alle anderen kostet die Immunisierung zwischen 20 und 30 Euro.  Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen aber die Kosten aller Impfungen, die von der Stiko empfohlen werden – so auch die gegen Grippe. Genauere Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite Ihrer Krankenkasse.


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