Reizhusten kann quälend sein, vor allem nachts. Hier erfahren Sie mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei trockenem Reizhusten und worauf Sie achten sollten.
Ein Reizhusten ist ein trockener, unproduktiver Husten, der durch eine Reizung oder Entzündung im Hals oder Brustbereich ausgelöst wird.
Wie äußert sich Reizhusten?
Ein trockener Reizhusten ist meistens das Ergebnis einer Infektion mit Erkältungs- oder Grippeviren. Er kann jedoch auch durch Luftschadstoffe wie etwa Zigarettenrauch ausgelöst werden, die den Hals reizen. Meist tritt der Reizhusten auf, weil der hintere Bereich des Halses oder Rachens gereizt wird oder sich entzündet. Reizhusten kann allerdings auch tiefer in der Brust entstehen. Der Husten wird ausgelöst, um dieses Gefühl der Reizung zu lindern.
Was sind die Ursachen für Reizhusten?
Die häufigsten Ursachen für einen Reizhusten sind Virusinfektionen wie eine Erkältung oder Grippe. Ein solcher Husten kann bereits beim Ausbruch der Erkrankung oder – was häufiger der Fall ist – in der Mitte oder gegen Ende der Infektion auftreten.
Wir infizieren uns hauptsächlich über unsere Hände mit Viren. Sie werden dann in unsere Nase und den Mund übertragen, bevor sie in den hinteren Bereich unseres Halses und in die oberen Atemwege (Rachen und Kehlkopf) wandern.
Wenn unser Immunsystem nicht in der Lage ist, die Infektion zu besiegen, dringen die Viren in das Gewebe der unteren Atemwege ein und lösen dort eine Entzündung aus.
Im Gegensatz zu einer Infektion, die weiter unten in den Atemwegen angesiedelt ist, verursacht eine Infektion der oberen Atemwege keine übermäßigen Mengen an Schleim. Allerdings reizt sie die Nerven in diesem Bereich und löst so den Hustenreflex aus. Reizhusten kann noch Tage oder Wochen, nachdem die Infektion abgeklungen ist, anhalten.
Zu den weiteren Ursachen des Reizhustens zählen:
- Nebenwirkungen von Medikamenten: Manche Arzneimittel, beispielsweise Mittel gegen Bluthochdruck, können zu Reizhusten führen.
- Heuschnupfen: Heuschnupfen kann ebenfalls zu Reizhusten führen. Der Körper reagiert auf den Kontakt mit Pollen, indem er große Mengen des chemischen Stoffes Histamin freisetzt. Dieses verursacht eine Entzündung der Atemwege, die zu Reizhusten führen kann.
- Umwelt: Reizhusten kann durch Luftverschmutzung, eine verrauchte Umgebung oder kalte Luft ausgelöst werden. Der Grund: die Partikel in der Luft, die Sie einatmen, werden in den Schleimhäuten im Hals festgehalten und lösen dort eine Reizung und das Bedürfnis zu husten aus.
- „Psychogener Husten“: Wenn der Husten einfach zu einer Gewohnheit geworden ist, spricht man von „psychogenem Husten“. Diesem Husten liegt keine physische Erkrankung zugrunde und häufig merken die Betroffenen noch nicht einmal, dass sie husten. Ein Merkmal dieser Hustenart ist, dass sie beim Schlafen verschwindet.
- Nerven und Stress: Viele Menschen husten, wenn sie sich in einer belastenden Situation befinden. Bei Belastung wird die Atmung flacher, was den Hustenreflex auslösen kann. Manche Menschen neigen stärker zu Ängsten als andere. Für sie kann der nervöse Husten zum Problem werden. Häufig muss das zugrunde liegende Problem behandelt werden, um diese Art von Husten zu heilen.
Reizhusten – was sind die Symptome?
Reizhusten wird meistens von Virusinfektionen ausgelöst und dabei wahrscheinlich von anderen Symptomen einer Erkältung oder der Grippe begleitet, wie etwa einem Jucken im hinteren Bereich des Halses, Niesen oder einer laufenden Nase.
Allerdings können bei Reizhusten auch weitere Symptome auftreten:
- Halsschmerzen: Grund hierfür ist der Vorgang des Hustens, der das Gewebe im Hals angreift.
- Muskelschmerzen in der Brust oder im Bauch: Häufiges Husten kann zu einer Zerrung der Bauchmuskulatur führen.
- Empfindliche Reaktion auf andere Reizstoffe: Der Kontakt mit Reizstoffen wie Pollen oder Zigarettenrauch kann den Husten verschlimmern.
Reizhusten – kann eine andere Krankheit dahinter stecken?
Ein trockener Reizhusten, der mehr als drei Wochen anhält, kann auf ein andere Erkrankung hindeuten, zum Beispiel auf:
- Asthma: Bei Asthma handelt es sich um eine chronische Entzündung der Bronchien, die zu hartnäckigem trockenen Husten führen kann.
- Herzkrankheiten: Herzkrankheiten gehören in der westlichen Welt zu den häufigsten Erkrankungen. Herzprobleme können zu Herzversagen und zur Ansammlung von Flüssigkeit in den Lungen sowie zu einem hartnäckigen Husten führen, insbesondere nachts.
- Lungenprobleme und Krebs: Ein hartnäckiger Husten kann auch ein spezifisches Anzeichen für Lungenprobleme sein, unter anderem für Lungenkrebs.
- Keuchhusten: Hierbei handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung, die von dem Bakterium Bordetella pertussis verursacht wird und zu charakteristischen Hustenanfällen führt, nach denen die Betroffenen „keuchend“ nach Luft schnappen.
- Tuberkulose: Tuberkulose ist eine hochansteckende bakterielle Erkrankung, die in erster Linie die Lungen befällt. In den frühen Stadien führt sie zu einem hartnäckigen, trockenen Husten. Die Tuberkulose galt schon als weltweit ausgerottet, doch in letzter Zeit häufen sich die Fälle wieder. Grund dafür ist eine Kombination aus Arzneimittelresistenzen und einer niedrigeren Immunresistenz.
Reizhusten – Mittel zur Behandlung
Es gibt eine Vielzahl von Mitteln, die die Symptome eines trockenen Reizhustens lindern, zum Beispiel:
- Hausmittel, wie etwa Honig, beruhigen das Gewebe im hinteren Bereich des Halses.
- Konventionelle Arzneimittel, beispielsweise hustenstillende Mittel, senken die Aktivität des Hustenreflexes. Diese können von Ihrem Arzt verschrieben oder rezeptfrei in der Apotheke erworben werden.
- Pflanzliche Arzneimittel, etwa Extrakte aus Fichten- oder Kieferntrieben, eignen sich hervorragend für die Behandlung von Reizhusten, der seinen Ursprung im Halsbereich hat.
- Heilpflanzen wie Königskerze und Echter Eibisch werden zur Behandlung von Reizhusten eingesetzt, der sowohl im Hals als auch in den tieferliegenden Bereichen der Brust auftritt.
- Die Heilpflanze Echinacea (Sonnenhut) stärkt das Immunsystem und kann ebenfalls dabei helfen, die Symptome einer Erkältung einschließlich Husten zu lindern.
Reizhusten – wann sollte ich zum Arzt gehen?
Wird der Reizhusten von einer Erkältung oder Grippe verursacht, verschwindet er normalerweise schnell wieder. In einigen Fällen sollten Sie jedoch unbedingt einen Arzt aufsuchen:
- Wenn Sie vermuten, dass Ihr Husten von einer anderen Erkrankung verursacht wird.
- Wenn Sie kurzatmig werden oder keuchen.
- Wenn Sie Blut husten sollten.
- Wenn Sie unter Asthma leiden und bei Ihnen trockener Husten auftritt, insbesondere nachts.
- Wenn der Husten sich nicht innerhalb von einer Woche bessert.
- Wenn Sie länger als drei Wochen an einem unerklärlichem, hartnäckigen Husten leiden.
- Wenn Sie Fieber haben.
- Wenn Sie sich außerdem antriebslos und müde fühlen.
- Wenn Sie ohne erkennbaren Grund Gewicht verlieren.
Linktipp: Vortrag: Husten – was kann dahinter stecken? (Abruf: 15.08.2015)